XML
sru:version: 1.2; sru:query: fcs.rf="baedeker.5_211"; fcs:x-context: baedeker; fcs:x-dataview: title,full; sru:startRecord: 1; sru:maximumRecords: 10; sru:query: fcs.rf="baedeker.5_211"; sru:baseUrl: ; fcs:returnedRecords: 1; fcs:duration: PT0.012S PT0.116S; fcs:transformedQuery: descendant-or-self::fcs:resourceFragment[ft:query(@resourcefragment-pid,<query><phrase>baedeker.5_211</phrase></query>)];
1 - 1

esch-Scherîf.JERUSALEM. 3. Route. 181 Gallerie der Kuppel; aber die Aussicht von oben ist durch den an
Stricken hängenden bunt-seidenen Baldachin versperrt. Eine be-
deutende
Anzahl Lampen hängt gleichfalls an Stricken.

Treten wir nun zur östlichen Thüre aus der Moschee heraus.
Diese Thüre heisst, wie oben bemerkt wurde, Bâb es-Silsele,
Kettenthor
, und ist von dem gleichnamigen Eingangsthor (S. 192)
zu unterscheiden. Die muslimische Sage berichtet, dass Salomo hier
eine Kette gespannt hatte, oder dass sie von Gott dorthin gebracht
worden sei: der Zeuge, welcher die Wahrheit sprach, konnte sie
erfassen; wenn ein meineidiger Zeuge sie erfassen wollte, löste
sich ein Ring ab. Daher führt das vor dem Ostportal sich erhebende
Gebäude den Namen: Mehkemet Dâûd, Gerichtsplatz David’s, oder
Kubbet es-Silsele, Kettendom. Die Muslimen behaupten, dieses
Gebäude sei ursprünglich ein Modell zum Felsendom gewesen, was
unmöglich ist. Das kleine niedliche Gebäude gleicht einer mo-
dernen
Trinkhalle; es besteht aus zwei Reihen von Säulen, von
denen die inneren ein Fünfeck, die äusseren ein Elfeck bilden. Die
Säulenschäfte, Basen und Capitäle sind durchaus älteren Monu-
menten
entnommen und meist byzantinischen Styls, doch unter
sich sehr verschieden. Der Boden ist schön mit Mosaik gepflastert
und auf der Südseite (gegen Mekka hin) eine grosse Gebetsnische
angebracht. Ueber dem Dach in der Mitte erhebt sich eine sechs-
eckige
Trommel, die ziemlich flach überwölbt ist; auf die Spitze
ist ein Mond aufgesetzt, wie auch auf die Spitze der Sachrâ. Die
Mosaiken rühren aus derselben Zeit her, wie die des grossen Ge-
bäudes
; die ganze Anlage des Baues scheint eben so hoch hinauf-
zureichen
, wie die der Sachrâ.

Gehen wir von hier nach Norden, so stossen wir auf einen
Brunnen. Jn der Nordostecke der oberen Plattform, auf der wir uns
befinden, hat man vor einigen Jahren Hallen entdeckt, wohl aus
Herodianischer Zeit: ein neuer Beweis, dass das Areal an verschie-
denen
Punkten künstlich durch Unterbauten zur Ebene hergestellt
werden musste, wenn auch rings um die Plattform der Fels, der
sich zum Gipfel unter der Kuppel hinzieht, fast überall nackt zu
Tage tritt. Man kann jedoch in diese Gewölbe nicht hineingehen.
Nordwestlich von der Sachrâ steht die Kubbet el-Miʿrâd, Himmel-
fahrtskuppel
, zum Andenken an die berühmte nächtliche Reise
Mohammed’s. Das Gebäude entstand, laut Inschrift aus dem
Jahre 1200 (597 der Flucht), sieben Jahre nach der Wieder-
eroberung
Jerusalems durch die Muslimen. Interessant ist der
starke gothische Einfluss, den die Fensternischen mit ihren zurück-
tretenden
, von Säulen getragenen Spitzbogen zeigen. Noch weiter
nordwestlich liegt ein ganz kleines Gebäude, die Geisterkuppel
(Kubbet el-Arwâh)
, die nur deswegen interessant ist, weil unter
ihr der blosse Fels zu Tage tritt.

Treten wir an die mittlere Treppe, welche von Westen hin-
aufführt
, so sehen wir unten zwischen uns und den um das ganze